Freunde, ich hab in meinen 2,5 Wochen China soviel Eindrücke gesammelt und kann doch gar nicht sagen, dass ich besondere Dinge gemacht habe. Im Hostel gesessen und gearbeitet, ein bisschen in Shanghai rumgelatscht, Billard gespielt, mich mit Couchsurfern getroffen, am St. Patrick’s Day einen über den Durst getrunken usw. Aber jede Banalität wird hier zum Abenteuer.
Eine Sache ist mir doch aufgefallen: Hier wird alles von Menschen gemacht und wenig von Maschinen. Weil es einfach so verdammt viele gibt und daher menschliche Arbeit billiger ist.
Ich bin jetzt z.B. in Hangzhou, einer kleineren Stadt mit gerade mal 7 Millionen Einwohnern. Und weil sie so viele sind, kann man überall einen Menschen hinstellen: überflüssige, uniformierte Durchwinker, Strenggucker und Trillerpfeifer überall, die faktisch keinen Nutzen haben außer die fragwürdige Präsenz des Staates zu zeigen. In jedem Restaurant arbeiten fünf Leute, wo in Deutschland zwei Leute von einem entspannten Dienst sprechen würden. Wo in Deutschland ein Automat steht, steht hier ein Mensch.
Oder noch besser, ein Automat und ein Mensch, der den Leuten erklärt, wie der Automat funktioniert. Oder auch schön an der Mautstation: Man wird von einem Menschen bedient, der aber nicht selbst spricht, sondern von einer Automatenstimme ersetzt wird. Der Mensch nimmt nur Geld entgegen und winkt durch.
-
5-Sterne-Hotels zeichnen sich in China vor allem durch übermäßige Protzigkeit aus, auch wenn dann der Wasserhahn wackelt. Hier mein begehbarer Kleiderschrank. Nur Spaß, das ist der Gang zum Konferenzbereich.
-
Ach ja, think big, wa? Hier das Retortendorf rund um das 5-Sterne-Hotel. Alles schon gebaut, aber größtenteils noch unbewohnt. Das hier ist übrigens das Modell davon im Hotel, wo Verkaufsveranstaltungen stattfinden. Das neue China ist crazy, Leute, die wollen (zurecht) alle unsere Lebensbedingungen, und dann kann die liebe Erde einpacken!
-
Das Messegelände in Guangzhou; groß und eindrucksvoll. Ich finde es sogar schick. Das ist übrigens eins von vier Gebäuden.
-
-
-
-
-
Neben unserer Billardmesse war eine Computerspiele-Messe. Und diese ganzen verkleideten Manga- und Fantasyfreaks gibt es wirklich!
-
Hier ist übrigens jeder selbständig, wenn er nicht als staatlicher Durchwinker, Strenggucker oder Trillerpfeifer arbeitet.
-
Finde die zweite 10 in dieser Serie...
-
Meinen Facebook-Freunden schon bekannt: der Göffel.
-
Zwei Notausgänge: Chinesen links, Langnasen rechts...
-
Von diesen Türmen im Hintergrund gibt es in China in jeder Stadt unzählige. UNZÄHLIGE! Eigentlich wohnen alle da.
-
Ich glaube, ich bin der erste, der diese Skyline fotografiert hat. Oder? Hier war vor 30 Jahren übrigens nichts.
-
The Bund, die Uferpromenade in Shanghai. Gegenüber der schicken Skyline von eben.
-
Ein Tempel in Shanghai.
-
Und hier die Reste der Shanghaier Altstadt, gleich um die Ecke vom Bund und den ganzen Türmen. Gibt's bald nicht mehr, die reißen hier alles ab. Und wir regen uns über Gentrifizierung auf, wenn mal ein Haus bunt angestrichen wird.
-
Das Shanghai World Financial Center mit der höchsten Aussichtsplattform der Welt. Ich geh da gleich hoch.
-
Eine ungeheuer ausgefuchste Perspektive für einen Hobbyfotografen, oder?
-
Und noch so eine. Was will der Künstler damit sagen?
-
Das Nebentürmchen. Da guck ich gleich von oben drauf.
-
Die Vision.
-
Genau, da ist sie... die zweite 10.
-
Außenbalkon hätte extra gekostet, außerdem hatte ich meinen roten Overall vergessen.
-
Ja, ist schon geil, mal so weit oben zu sein. Ich muss mal Fallschirmspringen.
-
Das Nebentürmchen. Mickrig, oder?
-
Ich finde schön, wie gekonnt hier mit Farben das Stadtbild aufgehübscht wird.
-
Kennt noch jemand das Brettspiel "Hotel"?
-
Die Hauptplatine, die Festplatte habe ich nicht gefunden.
-
-
Der Beweis: Ich war oben, echt jetzt.
-
Lächerliche Souvenirs I: Dieser kleine batteriebetriebene Soldat kraucht auf dem Boden rum und ballert auf Touristen. Aua!
-
Noch so ne irre Perspektive. Mann, Magnum kauft mich bald von der Straße weg.
-
Da links oben im Flaschenöffner war ich.
-
Gestern bei Tadi, einem verdammt netten und lässigen Shanghaier, mit seinem Sohn und links daneben Miks aus Lettland. Ein super Abend, wie man an den Gesichtern sieht.
-
Und noch mal in ähnlicher Zusammensetzung, nur noch mit Tadis reizender Ehefrau. Die übrigens schwer mit dem nächsten Kind unterwegs ist. Das war wirklich eine nette Truppe!
na sieh‘ mal einer an… dich gibt’s ja noch 🙂
Ja, auch wenn man unter so vielen Menschen leicht verloren gehen kann. Aber eine orientierungslose Langnase findet sich hier immer wieder.
Lieber Patrick,
ich wünsche Dir ’ne erlebnisreiche, tolle Reise. Es ist sehr unterhaltsam Deinen Reisebericht zu lesen…veröffentliche ihn doch als Buch, wenn Du wieder da bist…solltest Du wieder kommen 😉 !
Herzliche Grüße
Holger & Silke
Vielen Dank, Holger und Silke! Freut mich, dass es Euch gefällt!
Hi Patrick, schön, dass Du uns an Deiner Reise teilhaben lässt. Die Fotos sind beeindruckend und dass man Dich als Attraktion fotografiert, finde ich witzig 🙂 Natürlich BIST Du eine Attraktion, keine Frage, aber diese Chinesen knipsen wirklich ALLES, hihi. Hier in Berlin verpasst Du gerade einen herrlichen Frühling im März. So was hatten wir echt selten und die ersten sind schon quasi in Badehose unterwegs! Ich habe mich erst mal damit begnügt, den Fellkragen an der Jacke abzuknöpfen 😉 Enjoy, enjoy, enjoy! Liebe Grüße, Alexandra
Liebe Alex, schön, dass Ihr alle so zahlreich an meinen Erlebnissen teilhabt! Das macht echt Spaß. Hier ist heute auch der erste Frühlingstag, die ganze Stadt ist auf den Beinen und es trägt tatsächlich fast jeder ne Spielgelreflex vorm Bauch. Damit wird alles fotografiert, was nicht bei drei auf den Bäumen ist… Einen schönen Frühling!