In meinem Digitale-Nomaden-Comedy-Auftritt kürzlich auf Langkawi (Citizen Circle, yeah!) fasse ich zusammen, was ich in meinem Leben als digitaler Nomade schon alles erlebt habe, z.B. wie wichtig ich die Themen Rente, Steuern und Krankenversicherung finde, was die Burning Season und Minimalismus für mich bedeuten und welche Begriffe bei Digitalen Nomaden richtig Begeisterung auslösen. Vielleicht minimal übertrieben…

Aufgezeichnet wurde das Ganze bei der Talentshow des Citizen Circle im Rahmen der CC-Konferenz auf Langkawi im Januar 2020.


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Du kennst vielleicht die Situation: Du triffst jemand neues, erzählst, dass du reist und gleichzeitig arbeitest, und die Reaktion ist: „Ah, du bist ein digitaler Nomade!“ Danke, Stern TV. Danke, Spiegel Online. Aber bin ich wirklich ein digitaler Nomade? Falls Du Dich das auch fragst, habe ich eine Liste vorbereitet mit…

433 Anzeichen dafür, dass du ein digitaler Nomade bist

Auf Platz 433…

Ja, ich habe mal in einem Blogbeitrag über Content Marketing, über solche Listenbeiträge gelesen, dass man immer längere Listen schreiben soll, als die, die es schon gibt. Der längste, den ich gefunden habe, hatte 14 Punkte.

Das Problem ist, andere schreiben ja auch solche Beiträge, daher dachte ich mir, ich sorge für ein paar Jahre vor.

Aber dann hat mir Sebastian gesagt, dass ich heute nur ein paar Minuten habe, deshalb sind es doch nur

15 Anzeichen dafür, dass Du ein digitaler Nomade bist

  1. Du hast dich für diesen Lifestyle entschieden, weil dir Dinge wie Freiheit, Abenteuer, die Komfortzone verlassen wichtig sind. Deshalb hast du dich als erstes auch ganz genau erkundigt, ob die Abmeldung aus Deutschland Auswirkungen auf deine Rente hat und wie das eigentlich mit der Krankenversicherung läuft.
  2. Du bist ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen, willst deinen Horizont erweitern. Das ist auch der Grund, warum Du in Chiang Mai den besten Burger suchst oder es dich nervt, dass es beim 7-Eleven-Fast-Food noch immer so wenig vegane Optionen gibt.
  3. Das große Ganze, die Gemeinschaft, ja, man kann sagen: “Community”, ist für Dich ganz wichtig im Leben. Sharing ist bekanntlich caring. Das erkennt man besonders gut daran, dass du dir vom philippinischen Straßengriller einen Bewirtungsbeleg ausstellen lässt, um dein Bromad-Besäufnis als Businessmeeting von der Steuer absetzen zu können.
  4. Nachhaltigkeit, Klimawandel und der Erhalt unserer Erde sind dir eine Herzensangelegenheit. Um zu zeigen, wie wichtig dir das ist, hast Du deshalb sogar auf der Nomad Cruise auf Plastikstrohhalme verzichtet.
  5. Du challengst dich ständig. 30-Tage-Ernährungs-Challenge, 3-Monate-Business-Challenge… Dein Problem ist nur: Du findest die Challenges immer so einfach, dass du sie nach fünf Tagen abbrichst.
  6. Du willst gerne Coach sein. (Das braucht keine weitere Erklärung 😁 )
  7. Du bist kein Tourist. „Do as the locals do“ ist dein Motto. Deshalb verhandelt du auch bis aufs Messer, ob die Taxifahrt zum Flughafen jetzt 2 Euro oder 1,50 Euro kostet. Und natürlich gibst du nie Trinkgeld. „Das machen die Leute hier einfach nicht.“
  8. Wenn jemand „Burning Season“ sagt, bekommst du sofort Atemnot und buchst ein Ticket nach Ko Lanta.
  9. Du beschäftigst Dich eingehend mit den Ländern, in denen Du Dich aufhältst. Das resultiert dann darin, dass du sämtliche mobilen Datentarife Südostasiens auswendig kennst, aber in der Landessprache nicht bis zehn zählen kannst.
  10. Du liebst Co-Working. Je nachdem, wann du es nach dem Nomad-Meetup des Vorabends aus dem Bett schaffst, schlägst du vielleicht gegen Mittag im Café deines Vertrauens auf, bestellst einen Flat White, an dem Du dich die nächsten fünf Stunden festhalten wirst, klappst deinen Notebook-Ständer auf und setzt dir die Noisecancelling-Kopfhörer auf die Rübe. Dann checkst du erst einmal ausgiebig Facebook und Instagram, bevor du schnell noch Mittagspause machst, weil ja um 16 Uhr schon deine Business-Mindset-Intensive-Mastermind anfängt. Die hast du auch wieder mal dringend nötig, weil du das schleichende Gefühl hast, dass es mit deinem Business nicht richtig vorangeht. Wahrscheinlich folgst du deiner Leidenschaft einfach noch nicht passioniert genug.
  11. Dein Arbeitsalltag könnte geiler nicht sein. Wenn man mal davon absieht, dass dein MacBook Air knirscht, seit du das Nomad-Selfie am Strand gemacht hast, und dass das Bearbeiten deines Lifestyle-Blogs aus Deinem Baumhaus im burmesischen Dschungel so lange dauert wie früher der Download eines DJ-Bobo-Titels auf Napster.
  12. Beim letzten Nomad Meetup in Medellín hat dir ein zwanzigjähriger US-Bubi erzählt, dass Onlinekurse, nein FBA, nein Dropshipping, nein Affiliate Marketing, nein productized services, nein Self-Publishing, nein Bitcoin das nächste große Ding sei. Deshalb planst du jetzt einen productized service, wo du Onlinekurse erstellst, und zwar zum Thema, wie man Bücher self-published, in denen es darum geht, wie man mit Affilliate Marketing Bitcoins verdienen kann, indem man FBA-Kurse an Dropshipper verkauft.
  13. Du bist Minimalist. Dein einziges Kleidungsstück ist ein Merino-Onesie von Icebreaker, dein Gepäck passt in einen 8-Liter-Rucksack aus recycelten Plastikflaschen vom letzten Ocean Cleanup und auf deiner Festplatte… Moment, nee, das passt nicht als Beispiel. Deine Festplatte ist nämlich so voll, gegen die wirken Wikipedia und die Encyclopedia Britannica wie die Bilderbücher von deinem kambodschanischen Patenkind.
  14. Wenn du den Ausdruck „passives Einkommen“ hörst, wird dir so warm ums Herz wie einem Sparkassen-Angestellten beim Wort „Brückentag“. Passiv bist Du auch schon richtig gut – nur am Einkommen hapert’s noch.
  15. Individualität ist dir sehr wichtig. Das sieht man daran, dass in einer Gruppe von zehn digitalen Nomaden mind. fünf das gleiche T-Shirt wie du tragen, auf dem „Community over competition“ steht.